You are here: Home Teaching 教学 Current Courses 当前课程

Current Courses 当前课程

Wintersemester (Winter Term) 2023/2024

VORLESUNG

Chinas Zeitalter der Revolution (19./20. Jahrhundert)

Prof. Dr. Sabine Dabringhaus

Donnerstag, 8–10 Uhr (c.t.)
KG I, Hörsaal 1221

In der chinesischen Geschichte des 19./20. Jahrhunderts taucht der Begriff der „Revolution“ wiederholt auf. So spricht man von der Taiping-Revolution (1851-1864), definiert den Untergang der letzten Dynastie in China und die Gründung der Republik als „Revolution von 1911“ und hebt die Kulturrevolution (1966-1976) als Endphase der Mao-Ära hervor. Die Neue Kulturbewegung (1915-1923) wird auch als „kulturelle Revolution“ bezeichnet. Der Oxforder Historiker Rana Mitter baut darauf eine Geschichte des 20. Jahrhunderts auf. In wie weit lassen sich diese verschiedenen tiefgreifenden Einschnitte in der neuzeitlichen Geschichte Chinas tatsächlich als Revolutionen bezeichnen? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es? Lassen sich nicht auch schon einschneidende Veränderungen in früheren Jahrhunderten als revolutionär beschreiben – jedenfalls im Sinne eines chinesischen Revolutionsbegriffs? Unterscheidet sich dieser etwa vom westlichen Verständnis? Welchen Zusammenhang gibt es zwischen den Revolutionen der chinesischen Neuzeit und der gegenwärtigen Entwicklung des Landes? Diese Überlegungen bilden den Ausgangspunkt der Vorlesung in diesem Wintersemester, die aus der Perspektive der Revolutionen in die Geschichte der chinesischen Neuzeit einführen möchte.

Zu erbringende Studienleistungen: Die Vorlesung schließt mit einer Klausur.

Literatur:

  • Fairbank, John K.: The Great Chinese Revolution: 1800–1985, New York 1986.
  • Franke, Wolfgang: Das Jahrhundert der chinesischen Revolution, 1851-1949, München 1980.
  • Mitter, Rana: A Bitter Revolution: China’s Struggle with the Modern World, Oxford 2004.
  • Als Einführung und Überblick: Schmidt-Glintzer, Helwig: Das Neue China, München 2020.
  • Als Einführung und ÜberblickVogelsang, Kai: Kleine Geschichte Chinas, Stuttgart 2014.

 MENTORAT (MASTER OF EDUCATION)

China: Mehr vom Anderen wissen in der Schule

Prof. Dr. Sabine Dabringhaus

Dienstag, 10-12 Uhr (c.t.)
Kollegiengebäude IV, Übungsraum 2

Inzwischen ist die chinesische Geschichte zumindest punktuell auch in den Schulbüchern angekommen. In dem Mentorat sollen zunächst die vorhandenen Texte der in Baden-Württemberg verwendeten Schulbüchern kritisch beleuchtet werden. Denn nach wie vor lassen sich Stereotypen und eurozentrische Perspektiven finden. In einem zweiten Schritt wollen wir in Form eines seminarinternen Readers die fehlenden Aspekte der historischen Entwicklung Chinas ergänzen, die auch für den Unterricht in der Schule sinnvoll wären.

Literatur:

  • Vogelsang, Kai: Kleine Geschichte Chinas, Stuttgart 2014.

KOMPARATIVES MASTERSEMINAR

Gartenbau und Gartenkultur: Europa und Asien im Vergleich

Prof. Dr. Sabine Dabringhaus

Dienstag, 13-16 Uhr (c.t.)
Kollegiengebäude IV, Übungsraum 2

Gärten sind Spiegel von Identitäten, Träumen und Visionen. Sie haben tiefe kulturelle Wurzeln und geben ebenso das Naturverständnis des Menschen wie auch seine Stellung innerhalb der Gesellschaft wieder. Entsprechend vielfältig ist die Gestaltung von Gärten – man denke nur an den Vorgarten, Nutzgarten, Obst- und Gemüsegarten, Kräutergarten, Landschaftsgarten, etc. In Europa entwickelten sich Gärten in der Frühen Neuzeit auch zu Orten der transkulturellen Begegnung, des Wissensaustauschs und des Transfers mit China. Nicht nur das gestalterische Ensemble des chinesischen Gartens interessierte in den europäischen Zentren der Gartenkunst, sondern auch sein konzeptioneller Ursprung mit den philosophischen, mythologischen und religiösen Dimensionen. Europäische Forschungsreisende des 19. Jahrhunderts zeigten sich besonders beeindruckt von den südchinesischen Teeanbaugebieten, die ihnen als wahre Gartenlandschaften erschienen. Ihre Berichte gehören zu den frühen europäischen Quellen zur chinesischen Gartenkultur. Eine englischsprachige Anthologie der chinesischen Gartenliteratur ermöglicht es inzwischen auch, die historische Entwicklung der chinesischen Gärten anhand von chinesischen Quellen nachzuverfolgen und mit europäischen Beispielen zu vergleichen. Die Ausstellung „Garden Futures“ des Vitra-Design-Museums (Weil am Rhein) hat in diesem Jahr an Beispielen aus unterschiedlichsten Kulturräumen eindrucksvoll gezeigt, wie Gärten auch eine Zukunftsperspektive als Orte der Avantgarde, Experimentierfelder für soziale Gerechtigkeit, Biodiversität und nachhaltige Zukunft bieten.

Literatur:

  • Conan, Michel (Hrsg.): Perspectives on Garden Histories, Washington, D.C. 1999.
  • Dümpelmann, Sonja (Hrsg.), A Cultural History of Gardens in the Age of Empire, London [u.a.] 2013.
  • Hardie, Alison / Campbell, Duncan M. (Hrsg.): The Dumbarton Oaks Anthology of Chinese Garden Literature, Washington, D.C. 2020.
  • Hunt, John D. (Hrsg.): A Cultural History of Gardens in the Modern Age, London 2013.
  • Wiede, Jochen: Fernöstliche Gartenkultur. Geheimnisvolle Gärten Chinas und Japans, Wiesbaden 2018.

PROSEMINAR

Die Tore Asiens: Hafenstädte in China und Südostasien im 19. und 20. Jahrhundert

Royston Lin

Montag, 14-17 Uhr (c.t.)
Peterhof, Hörsaal 2

Über Jahrhunderte hinweg war China ein Enigma für die Westen. Seine Abschottungspolitik nahm jedoch ein jähes Ende nach den Abschlüssen der sogenannten Ungleichen Verträge zwischen China und den ausländischen Mächten im 19. Jahrhundert. China war gezwungen, Hafenstädte entlang seiner Küste für den ausländischen Handel zu öffnen. Vor dem Hintergrund der stürmischen politischen und sozialen Transformationen im späten Qing-Imperium des 19. und 20. Jahrhunderts beschleunigte sich die Migration vieler Chinesen zu den Hafenstädten in Nanyang („Südmeere“ bzw. Südostasien). Ursächlich war hierbei vor allem die erhoffte Verbesserung der Lebenslage. Deshalb bildeten die Hafenstädte in China und Südostasien nicht nur wirtschaftliche und kulturelle Zentren, sondern gleichzeitig Knotenpunkte, die ein regionales Migrationsnetzwerk verknüpften. Dieses Proseminar wird weitgehend thematisch gegliedert sein und sich auf die Hafenstädte in China und Südostasien konzentrieren, um die verschiedenen Aspekte wie Politik, Wirtschaft, Kultur, Religion, Geschlecht, usw. zu untersuchen, in denen die chinesische Bevölkerung und Auswandernde die Hauptakteure interkultureller Interaktionen waren. Fallbeispiele wie Shanghai, Hong Kong und Singapur werden herangezogen, um Aufschluss zu geben über die definierenden Merkmale dieser Hafenstädte: Sie fungierten als die Tore Asiens, als Treffpunkte zwischen den westlichen Mächten und den Chinesen sowie zwischen chinesischen Migranten und den Gastgesellschaften.

*Eigenständige Arbeitsweise und die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte werden vorausgesetzt.

Zu erbringende Prüfungsleistung: Der Abgabetermin für die Hausarbeiten ist der 15. März 2024. Mündliche Prüfungen nach individueller Absprache i.d.R. zwischen dem 12. Februar und 12. April 2023.

Zu erbringende Studienleistungen: kurzes Referat, kurzer Essay, Bestehen der Klausur.

Literatur:

  • Bickers, Robert / Jackson, Isabella (Hrsg.): Treaty Ports in Modern China. Law, Land and Power. London / New York 2016.
  • Gipouloux, François: The Asian Mediterranean. Port Cities and Trading Networks in China, Japan and Southeast Asia, 13th–21st Century. Cheltenham 2011.
  • Graf, Arndt / Chua, Beng Huat (Hrsg.): Port Cities in Asia and Europe. London [u.a.] 2009.

KOLLOQUIUM

Forschungs- und Doktorandenkolloquium: Ostasiatische Geschichte

Prof. Dr. Sabine Dabringhaus

Dienstag, 16–18 Uhr (c.t.)
KG I, Hörsaal 1228 – unless otherwise announced

Das Kolloquium wendet sich an Masterstudent/innen und Doktorand/innen. Es sollen Abschlussarbeiten der Teilnehmer/innen vorgestellt und an Hand jüngerer wissenschaftlicher Publikationen zentrale Forschungsfragen diskutiert werden. Ergänzt wird das Programm durch einzelne Gastvorträge (über Zoom).