You are here: Home Teaching 教学 Current Courses 当前课程

Current Courses 当前课程

Sommersemester (Summer Term) 2024

VORLESUNG

Chinas späte Kaiserzeit. Biographien, Orte, Quellen

Prof. Dr. Sabine Dabringhaus

Donnerstag, 16–18 Uhr (c.t.)
Kollegiengebäude I, Hörsaal 1199

Ähnlich wie Europas Frühe Neuzeit war auch die späte Kaiserzeit in China eine Periode des Umbruchs und des Übergangs. Noch erfolgten in China keine Revolutionen und politische Neuordnungen in Gestalt von Republiken - oder zumindest konstitutionellen Monarchien. Denn erst 1911 dankte die letzte Dynastie der chinesischen Geschichte ab. Dennoch kann man auch im China der Herrscherhäuser Ming (1368-1644) und Qing (1644-1911) von Wegen in die moderne Welt sprechen. Urbanisierung, Mobilität, Kommerzialisierung und Internationalisierung erfassten ebenso die chinesische Gesellschaft in einem bis dahin unerreichten Ausmaß. Ebenso war es eine Zeit der wachsenden Kommunikation, Vernetzung und Auseinandersetzung mit Europäern – und ab dem 19. Jahrhundert auch Amerikanern. In der Vorlesung sollen diese Jahrhunderte nicht einfach in ihrer chronologischen Abfolge politischer Zäsuren vorgestellt werden, sondern über Biographien bekannter und weniger Persönlichkeiten, prägnante Orte und eine Vielfalt schriftlicher Zeugnisse, in denen sich der besondere Charakter der späten Kaiserzeit widerspiegelt. Besondere Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Eine ausführliche Bibliographie ermöglicht vertiefte Einblicke in die Epoche.

Zu erbringende Studienleistungen: Die Vorlesung schließt mit einer Klausur in der letzten Sitzung.

Literatur:

  • Brook, Timothy: The Troubled Empire: China in the Yuan and Ming Dynasties, Cambridge, Massachusetts 2013.
  • Crossley, Pamela Kyle; u.a. (Hrsg.): Empire at the Margins: Culture, Ethnicity, and Frontier in Early Modern China, Berkeley; u.a. 2006.
  • Guy, R. Kent: Qing Governors and Their Provinces. The Evolution of Territorial Administration in China, 1644–1796, Seattle / London 2010.
  • Rowe, William T.: China’s Last Empire: The Great Qing, Cambridge, Massachusetts 2009.
  • Spence, Jonathan D.: Chinas Weg in die Moderne, München / Wien 1995.

Sommersemester (Summer Term) 2024

RINGVORLESUNG

Ringvorlesung zu Gartengeschichte und Gartenkultur

Prof. Dr. Astrid Möller and Prof. Dr. Sabine Dabringhaus

Donnerstag, 18–20 Uhr (c.t.)
Kollegiengebäude I, Hörsaal 1015


HAUPTSEMINAR

Kaiser und Khane. Staufer und Mongolen im 13. Jahrhundert

Prof. Dr. Jürgen Dendorfer and Prof. Dr. Sabine Dabringhaus

Dienstag, 10-13 Uhr (c.t.)
Kollegiengebäude IV, Übungsraum 2

Im 13. Jahrhundert berührten sich im Osten Europas zwei (Kaiser-)reiche, die in ihren Dimensionen, ihrer historischen Genese und ihren strukturellen Voraussetzungen nicht unterschiedlicher hätten sein können. Das Reich der Mongolen, das sich von heutigem China bis in die Ukraine bzw. nach Ungarn erstreckte, war durch Eroberungszüge innerhalb weniger Jahrzehnte entstanden. Es wurde durch ein System von Tributen zusammengehalten und durch die überragende militärische Effizienz von Reiterkriegern gesichert. Eine wichtige Rolle spielten sowohl Genghis Khan als Gründungsfigur der Mongolen wie auch seine Nachfahren, die zunächst das mongolische Weltreich schufen, deren Konflikte aber bald auch zum Niedergang der Mongolenherrschaft führten. Im Westen erreichte das Hl. Römische Reich der Staufer zwar im europäischen Rahmen eine gewisse Ausdehnung - von der Ostsee bis nach Sizilien und vom Osten Frankreichs bis nach Polen - nahm jedoch im Vergleich nur ein Bruchteil der Fläche des Mongolenreichs ein. Es sah sich zwar durch seinen Bezug auf das römische Reich der Antike in einer großen Tradition, die Möglichkeiten der Kaiser, sich politisch und militärisch durchzusetzen, erwiesen sich aber als vergleichsweise beschränkt. Das Seminar wird versuchen die beiden mittelalterlichen „Imperien“ als politische Gebilde zu vergleichen, nach ihren Strukturen zwischen Zentren und Peripherien fragen, nach den Eliten, nach der Integration bzw. dem Umgang mit verschiedenen Religionen, Kulturen und politischen Einheiten und nicht zuletzt auch, da beide im 13. Jahrhundert aneinander grenzen, nach transkulturellen Verflechtungen und Einflüssen. Das Seminar versteht sich zugleich als eine Einführung in globalgeschichtliche Zugänge zur Geschichte des Mittelalters.

Zu erbringende Prüfungsleistungen: Das Abgabedatum für die Hausarbeit ist der 30. September 2024. Mündliche Prüfungen nach individueller Absprache i.d.R. zwischen dem 22. Juli und dem 11. Oktober 2024.

Literatur:

  • Borgolte, Michael: Globalgeschichte des Mittelalters (C.H. Beck Wissen), München 2023.
  • Daniel König (Hrsg.): Geteilte Welten 600-1350 (Geschichte der Welt 2), München 2023.
  • Zum Stauferreich: Stürner, Wolfgang: Das 13. Jahrhundert (1198-1273) (Gebhardt, Handbuch der deutschen Geschichte 10. Auflage, Bd. 6), Stuttgart 2007.
  • Zum Stauferreich: Fried, Johannes: Auf der Suche nach der Wirklichkeit. Die Mongolen und die europäische Erfahrungswissenschaft im 13. Jahrhundert, in: Historische Zeitschrift 243 (1986), S. 287–332.
  • Zum Mongolenreich: Kollmar-Paulenz, Karénina: Die Mongolen. Von Dschingis Khan bis heute (C.H. Beck Wissen), München 2011.
  • Favereau, Marie: The Horde: How the Mongols Changed the World, Cambridge, Massachusetts 2022.

HAUPTSEMINAR

Wasser und Zivilisation. Das Beispiel China

Prof. Dr. Sabine Dabringhaus

Dienstag, 14-16 Uhr (c.t.)
Kollegiengebäude IV, Übungsraum 2

„Water is a key that unlocks an extraordinary quantity of Chinese history and thought. One could tell the political and economic history of the nation largely through the medium of water” schrieb Philip Ball in “The Water Kingdom. A Secret History of China” (London 2016). In dem Seminar wollen wir dieser These auf den Grund gehen und anhand von verschiedenen Fallstudien ergründen, welchen Einfluss Flüsse, Seen, Staudämme, Überschwemmungen – oder auch Wassermangel in verschiedenen Perioden der chinesischen Geschichte auf die Entwicklung von Staat und Gesellschaft in China hatten. Diese Überlegungen lassen sich auch auf andere Kulturräume übertragen. Das Seminar führt daher nicht nur aus der Perspektive des Wassers in die Geschichte Chinas ein, sondern bietet auch methodische und vergleichende Anregungen. Als Vorbereitung ist es sinnvoll, ein Überblickswerk zur chinesischen Geschichte zu lesen.

Zu erbringende Prüfungsleistungen: Das Abgabedatum für die Hausarbeit ist der 1. Oktober 2024. Mündliche Prüfungen nach individueller Absprache i.d.R. zwischen dem 22. Juli und dem 11. Oktober 2024.

Literatur:

  • Schmidt-Glintzer, Helwig: Das Alte China: Von den Anfängen bis ins 19. Jahrhundert, München 2018.
  • Schmidt-Glintzer, Helwig: Das Neue China: Vom Untergang des Kaiserreichs bis zur Gegenwart, München 2020.
  • Vogelsang, Kai: Geschichte Chinas, Stuttgart 2023.

PROSEMINAR

Das (Tier)reich der Mitte. Tiere in der Geschichte Chinas in der späten Kaiserzeit (14. bis 19. Jahrhundert)

Royston Lin

Montag, 14-17 Uhr (c.t.)
Peterhof, Hörsaal 3

Von den Ochsen auf den Ackerfeldern bis zu den Steinlöwen, die die Paläste und Tempel bewachen, sind Tiere und ihre Darstellung ein gewohnter Anblick im heutigen China. Seit jeher ist das Leben der Tiere in der chinesischen Geschichte eng mit dem des Menschen verknüpft. Obwohl die Brutalität und Wildheit der ungezähmten Biester bei der Bevölkerung Angst und Schrecken auslösten, flößten sie ihnen gleichzeitig ein Gefühl der Achtung und Ehrfurcht ein. Tiere wurden auch seit Jahrtausenden als Begleiter, Zugtiere und als Nahrungsquelle domestiziert. Allerdings beschränkten sich die Rollen von Tieren weder auf Legenden und Mythen noch auf den individuellen und häuslichen Bereich. Sie standen oft im Mittelpunkt des öffentlichen Lebens und wurden bei Verehrungsritualen und in der Diplomatie sowie als kulturelle Symbole verwendet. Basierend auf dem wachsenden Interesse an Umweltgeschichte in der Wissenschaft versucht dieses Proseminar, die Rolle von Tieren in der wirtschaftlichen, politischen, sozialen, kulturellen und religiösen Geschichte Chinas zu untersuchen und in den Vordergrund der Diskussion zu rücken. Angesiedelt im Zeitrahmen der Ming- (1368–1644) und Qing-Dynastie (1644–1944) ist das Proseminar hauptsächlich thematisch gegliedert. Anhand von Fallstudien zu den unterschiedlichen Rollen der Tiere werden die Verbindungen und Trennungen in den Tier-Mensch-Beziehungen in der chinesischen Geschichte hervorgehoben.

*Eigenständige Arbeitsweise und die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte werden vorausgesetzt.

Zu erbringende Prüfungsleistung: Das Abgabedatum für die Hausarbeit ist der 30. August 2024. Mündliche Prüfungen nach Absprache i.d.R. zwischen dem 22. Juli und dem 11. Oktober 2024.

Zu erbringende Studienleistungen: kurzes Referat, Reflexionsbericht, Bestehen der Klausur.

Literatur:

  • Sterckx, Roel / ‎Siebert, ‎Martina / Schäfer, Dagmar: Animals Through Chinese History. Earliest Times to 1911. Cambridge 2019.
  • Elvin, Mark: The Retreat of the Elephants: An Environmental History of China. New Haven 2004.
  • Ptak, Roderich. Birds and Beasts in Chinese Texts and Trade. Lectures Related to South China and the Overseas World. Wiesbaden 2011.

ÜBUNG

‘People at birth are naturally good?’ Lessons from the Sanzijing 三字经 (Three Character Classic)

Royston Lin

Mittwoch, 10-12 Uhr (c.t.)
Kollegiengebäude IV, Raum 4450

Ren zhi chu, xing ben shan. 人之初,性本善。 (‘People at birth / are naturally good.’) Almost every Chinese could recite these six characters by heart. They are the first two lines of the Sanzijing 三字经, a literary masterpiece with origins in the Song Dynasty (960–1279) and a part of the canon of primers for children in imperial China. A defining character of the work is the use of lines with three characters (hence its name), which aided young readers in memorising – and internalising – the text. Not only could children learn how to read and write using the Sanzijing, they could also benefit from the many lessons the work offered. From self-cultivation and the observance of social relationships to the basic understanding of sciences and the history of China, the Sanzijing was (and arguably, is) a compact yet rich source of traditional Confucian and Chinese knowledge. This course seeks to examine some of the lessons that can be derived from the Sanzijing. A selection of phrases in the work will be used as springboards for further discussion with complementary literature. With its various thematic aspects, Sanzijing can thus serve as entry points to Chinese history and culture for the participants of the course – just as it was intended for readers for centuries of years.

The course will be conducted in English. Submissions can be made in either English or German. Knowledge of Chinese is not required, as a translation of Sanzijing will be used.

Course Criteria: Short Presentation, Reflection Piece

Literatur:

  • Julien, Stanislaus. San-Tsze King. The Three Character Classic, Composed towards the End of the XIIIth Century by Wang-Pih-How […]. Paris 1864. (Google Books).

KOLLOQUIUM

Forschungs- und Doktorandenkolloquium: Ostasiatische Geschichte

Prof. Dr. Sabine Dabringhaus

Dienstag, 16–18 Uhr (c.t.)
Kollegiengebäude I, Hörsaal 1228 – unless otherwise announced

Das Kolloquium wendet sich an Masterstudent/innen und Doktorand/innen. Es sollen Abschlussarbeiten der Teilnehmer/innen vorgestellt und an Hand jüngerer wissenschaftlicher Publikationen zentrale Forschungsfragen diskutiert werden. Ergänzt wird das Programm durch einzelne Gastvorträge (offline oder über Zoom).

Hier finden Sie die Liste der Vorträge.